Danske Smørhuller – Insidertipps für Dänemark #59 Bork Vikingehavn

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Auf meiner Suche nach den Danske Smørhuller befrage ich heute Mette Bjerrum Jensen, Museumsdirektorin des Ringkøbing-Skjern Museums.

Zum Ringkøbing-Skjern Museum gehören mehrere Teilmuseen und befragen möchte ich Mette vor allem zum Vikingehavn, also dem Wikingerhafen in Bork.

Das Ringkøbing-Skjern Museum zeigt Geschichte dort, wo sie stattfand – und zwar nicht in Vitrinen und Schaukästen, sondern Geschichte wird hier lebendig und so mit möglichst vielen Sinneseindrücken erfahrbar.

Ich freue mich, dass Mette dabei ist und danke ihr sehr fürs Mitmachen.

Blick auf den Bork-Vikingehavn
Der Wikingerhafen in Bork (c) Ringkøbing-Skjern Museum LevendeHistorie

Wärst Du so nett, etwas über den Vikingehavn in Bork zu erzählen? Warum sollte man ihn auf jeden Fall besuchen?

Bork Vikingehavn erweckt die Wikingerzeit zum Leben.

In den Sommermonaten Juli und August ziehen Wikingerfamilien in die Langhäuser und freuen sich über Besucher, denn sie lieben es, von ihrem Leben und ihren handwerklichen Fähigkeiten zu berichten.

Vielleicht kannst Du ja die Düfte erkennen und erraten, was die Familie zum Frokost essen wird? Oder Du lauscht den Diskussionen darüber, wohin die nächste Reise gehen wird und wer für was derweil zuhause zuständig sein wird?

Händler verkaufen im Hafen ihre Waren direkt vom Schiff und es gibt jede Menge Aktivitäten, bei denen Kinder wie auch Erwachsene einige Handwerke der Wikingerzeit ausprobieren können. Außerdem können sie auch ihre Fähigkeiten beim Bogenschießen testen.

Im Vikingehavn in Bork herrscht eine besondere Atmosphäre und es gibt viele unverfälschte Aktivitäten, bei denen Besucher ihre Kräfte und Fähigkeiten im Handwerk der Wikingerzeit auf die Probe stellen können.

Man sollte sich bei einem Besuch also auf jeden Fall die Zeit nehmen, einen Gang runterzuschalten und alle Sinneseindrücke auf sich wirken zu lassen.
Der Vikingehavn von Bork gehört zum Ringkøbing-Skjern Museum. Die hier errichteten Wikingerhäuser sind das Resultat vieler Stunden wissenschaftlicher Arbeit und langer Ausgrabungen. Also selbst wenn es hier wie ein Spiel und reines Freizeitvergnügen wirkt, steckt eine große Anstrengung und viel Arbeit, vor allem aber ein enormes Wissen, hinter all dem.

Was ist Dein persönliches Highlight?

Der Wikingermarkt, der immer am zweiten Wochenende im August stattfindet, ist jedes Mal wieder ein besonderes Erlebnis. Findet hier der Markt statt, ist jedes Fleckchen Erde von den zeitreisenden Wikingern besetzt. Sie schlagen ihre Zelte auf, verkaufen ihre Waren an neugierige Marktbesucher und trinken die halbe Nacht Met. Immer geschieht irgendetwas Besonderes und ich finde es jedes Mal spannend dabei zu sein, wenn Wikinger gegeneinander in den Kampf ziehen.

An der Wikingerzeit fasziniert mich besonders dieser Umbruch – eine Zeit jahrtausendalter Traditionen trifft auf eine neue europäische Kulturwelt. Die spannende Zeit kann man am eigenen Leib erleben, wenn man den heidnischen Opferplatz und die kleine Kirche mit Christus am Kreuz besucht. Aber nicht nur die Religion, auch Technologie änderte sich und machte riesige Fortschritte – zum Beispiel kann man im Bork Vikingehavn sehen, wie die allererste Wassermühle ausgesehen hat.

Die Wikingerzeit erwacht zum Leben (c) Ringkøbing Skjern Museum LevendeHistorie
Die Wikingerzeit erwacht zum Leben (c) Ringkøbing Skjern Museum LevendeHistorie

Hast Du eine Empfehlung für Familien mit und ohne Kinder?

Im Juli und August gibt es im Bork Vikingehavn sehr viele Aktivitäten für Kinder. Was gemacht wird, ist immer etwas abhängig davon, was die Wikinger an dem Tag am interessantesten finden. Aber zum Beispiel können Kinder lernen, Runen zu schreiben, Bogenschießen, eine kleine Tasche nähen wie zu Zeiten der Wikinger oder mit Spielzeug-Wikingerschiffen spielen.

Erwachsene – wie natürlich auch Kinder – sind darüber hinaus immer dazu angehalten, mit den Wikingern ins Gespräch zu kommen. Lasst Euch erzählen, wie das Leben als Wikinger ist! Selbst ich als Archäologin erfahre jedes Mal etwas Neues darüber, wie es war, vor 1000 Jahren gelebt zu haben, wenn ich mit den Wikingern spreche.

Blick auf den Leuchtturm Lyngvig Fyr
Imposant: Der Lyngvig Fyr (c) Ringkøbing-Skjern Museum LevendeHistorie

Hast Du außerdem noch Empfehlungen für Besucher der Region?

Es gibt sehr viele Museen und ganz phantastische Natur-und Kulturgeschichte rund um den Ringkøbing Fjord.

Ich empfehle die kleinen und weniger bekannten Orte. Mein persönlicher Favorit ist Abelines Gaard, der Hof eines Strandvogts, der noch mit der Original-Einrichtung zu sehen ist. Besonders für Kinder ist die Möglichkeit, bei einer Rettungsübung wie zu alten Zeiten dabei zu sein und sich einfach auf eine Zeitreise in die Vergangenheit zu begeben, besonders spannend.

Abelines-Gaard-2_
Spielzeug von früher – zum Ausprobieren in Abelines Gaard (c) Ringkøbing-Skjern Museum LevendeHistorie

Eine ganz unbekannte kulturhistorische Perle findet sich in Skjern. Hier gibt es eine der letzten funktionierenden Reeperbahnen des Nordens: Ein sehr langes Gebäude, in dem immer noch Taue hergestellt werden.
Interessiert man sich für die Zeit des Zweiten Weltkriegs, ist eine geführte Bunkertour in der Festung Houvig nördlich von Søndervig sicher spannend. Außerdem sollte man sich das Ringkøbing Museum ansehen, in dem die Geschichte eines jungen, deutschen Soldaten, der in der Bunkerstellung Krylen stationiert war, erzählt wird.

Houvigfæstningen
Bunkertour in Houvig (c) Ringkøbing-Skjern Museum LevendeHistorie

Ein echtes Muss auch für Naturliebhaber ist natürlich der Leuchtturm Lyngvig Fyr und das Naturschutzgebiet mit Nordsee auf der einen und dem Fjord auf der anderen Seite. Das Gebiet Skjern Enge ist ein bekanntes und vor allem bei Einheimischen sehr beliebtes Naturgebiet. Fahrt zur Pumpstation Nord – und nicht vergessen, einen Becher Kaffee oder ein Eis im Provstgaard Jagdhaus zu genießen. Macht eine Tour rund um den Fjord und besucht einige der kleinen Häfen. Die sind wirklich hyggelig! Das kleine Stauning ist ein echtes Mekka für Whiskyliebhaber aus aller Welt geworden und die vielbeachtete Destillerie kann man auch besichtigen. Frokost im Restaurant Stauning Havn ist sicher auch nicht so schlecht, wie man auf „bescheiden westjütisch“ sagt. Und allein die Aussicht ist die Fahrt hierher schon wert.

Bundsbæk Mølle
Echter Geheimtipp: Die Bundsbæk Mølle (c) Ringkøbing-Skjern Museum LevendeHistorie

Auf der Ostseite des Fjords ist die Landschaft eine völlig andere als auf der Richtung Meer. Hier gibt es Wald und Moor – und auch Hügel. Bei Bundsbæk Mølle können Sie einen Holzsteg, der ins Moor führt, entlanggehen und das Rakkerhuset sehen. Hier wohnten die Ärmsten und Niedersten der Gesellschaft.
Im Sommer gibt es in Bundsbæk Mølle frischen Kuchen, der im alten Ofen gebacken wird. Hierhin hat es bisher nur die abenteuerfreudigsten Touristen verschlagen.



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